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Die Hoffnung ist neben der Liebe das höchste Gut des Menschen. Was wären wir ohne sie? Wie würden wir den Tag verleben, wenn es nichts gäbe, worauf wir hoffen?
“Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry” ist ein tiefschürfendes Buch, das einen trotzdem ab und zu ein Lächeln auf die Lippen zaubert und die grauen Zellen anregt, mal wieder mit dem Herzen zusammen zu arbeiten.
Harold Fry lebt ein eher konservatives Leben im Süden Englands zusammen mit seiner Frau Maureen. Das nach einer Ehe, die schon über ein halbes Leben dauert, nichtmehr alles total harmonisch läuft, ist eigentlich klar, doch Harold und seine Frau leben unter dem dunklen Schatten der Vergangenheit, auch wenn sie versuchen, diesen diskret zu ignorieren.
Doch Harolds Leben wird auf den Kopf gestellt, als eines Tages ein rosa Brief ins Haus flattert.
Harold fängt an zu gehen. Und geht. Und geht. Einer Frau entgegen, die ebendiese dunkle Vergangenheit kennt und die Harold seit über zwanzig Jahren nicht mehr gesehen hat. Nun möchte er nicht wahrhaben, dass das Leben von Queenie, ebendieser Frau, in den letzten Zügen liegt.
Seine Reise führt in nicht nur durch England, sondern auch durch die Tiefen seiner Seele.

Wunderbar einfühlsam erzählt regt dieses Buch zum Nachdenken an und erinnert an den Wert des Lebens und der Hoffnung.
Teilweise typisch britisch und etwas skurril sind die Begegnungen, die Harold auf seinem Weg hat, doch genau diese verschiedenen Momente geben ihm und uns zu verstehen: So verschieden unser aller Leben auch sein mag, im Grunde hoffen wir alle immer wieder darauf, geliebt zu werden und Vergebung zu erfahren, für all die kleinen Fehler, die man im Laufe seines Lebens so macht.